Nagelpilz – rechtzeitig erkennen und richtig behandeln

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Was ist Nagelpilz?
Unsere Nägel an Fingern und Füßen können von verschiedenen Pilzen befallen werden. Bei Nagelpilz handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die chronisch verläuft und allmählich die Nagelplatte und das Nagelbett angreift und zerstört. Eine Behandlung des Nagelpilzes ist oft langwierig. Allerdings ist eine medikamentöse Behandlung unumgänglich. Unbehandelter Nagelpilz bildet sich nicht von selbst zurück. Vielmehr breitet er sich kontinuierlich aus und kann sich zudem auf andere Körperteile ausweiten.
Ursachen und Risiken für Nagelpilz
Nagelpilz (Onychomykose) gehört zu den häufigsten Pilzerkrankungen des menschlichen Körpers. Die Fußnägel sind deutlich häufiger von einem Pilzbefall betroffen als die Fingernägel. Etwa fünf Prozent der Deutschen sind wegen Nagelpilz in ärztlicher Behandlung. Die Zahl der tatsächlich Betroffenen liegt vermutlich deutlich höher; Schätzungen gehen von einer Dunkelziffer in 4 bis 5-facher Höhe aus.
Drei verschiedene Pilzarten können zu einer Infektion der Nägel führen.
- Fadenpilze (Dermatophyten)
- Hefepilze
- Schimmelpilze
Eine Infektion mit einem Nagelpilz kann unterschiedliche Ursachen haben. In den meisten Fällen sind es Fadenpilze des Typs Trichophyton rubrum, die eine Pilzinfektion der Nägel verursachen. Gelangen diese durch Risse oder Verletzungen in das Nagelbett, können sie sich dort recht schnell im Nagelinneren ausbreiten.
Auch ein unbehandelter Fußpilz kann sich auf die Nägel ausdehnen und ist eine häufige Ursache für Nagelpilz. Eher selten wird Nagelpilz durch direkte Berührung, etwa beim Händegeben übertragen. Eine Infektion der Nägel durch andere Hautpilze ist äußerst selten. Häufiger kommt es vor, dass sich ein Hautpilz an anderen Körperstellen als Folge von unbehandeltem oder falsch behandeltem Nagelpilz ausbreitet.
Was begünstigt die Bildung von Nagelpilz?
Das Risiko an einem Nagelpilz zu erkranken ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Auch Kleinkinder können sich bereits eine Pilzinfektion der Zehen und Fingernägel zuziehen. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko einer Infektion allerdings stark an. Auch eine genetische Veranlagung wird von vielen Medizinern angenommen. Daher sollte im Familienhaushalt auf besondere Hygiene geachtet werden, wenn ein Familienmitglied bereits an einer Nagelpilzinfektion leidet.
Zu den bekannten allgemeinen Risikofaktoren, die Nagelpilz begünstigen, gehören:
- schlecht belüftete oder enge Schuhe
- eingerissene oder poröse Nägel
- (kleinere) Wunden in der Nähe der Nägel
- Durchblutungsstörungen (kalte Füße)
- Diabetes
- Fettleibigkeit
- Stoffwechselerkrankungen Immunschwäche
Auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten, zum Beispiel von Antibiotika oder der Antibabypille, kann das Risiko einer Infektion erhöhen.
Öffentliche Bäder, Gemeinschaftsduschen und sanitäre Anlagen sind Brutstätte zahlreicher Keime. Barfußlaufen bedeutet daher an solchen Orten, ein hohes Infektionsrisiko in Kauf zu nehmen.
Symptome: So erkennen Sie Nagelpilz frühzeitig
Je früher ein Nagelpilz erkannt und behandelt wird, umso leichter können die Nägel vom Pilzbefall befreit werden und sich regenerieren.
Allerdings ist ein Nagelpilz im frühen Stadium meist nicht ganz leicht zu erkennen. Denn er äußert sich nicht durch fühlbare Beschwerden. Nur selten und in schweren Fällen geht Nagelpilz mit Schmerzen einher. Die typischen äußeren Anzeichen eines Nagelpilzes sind:
- Verfärbungen an den Rändern der Nägel (meist weiße oder gelbe Flecken)
- Verfärbungen der Nagelplatte (oft weiß-graue oder gelb-braune Flecken)
- eine deutliche Rillenbildung
- unregelmäßig verdickte Nägel
- verkrümmter Nagelwuchs
- brüchige Nägel
- eine poröse Nagelplatte
- sich ablösende Nagelschichten
- Entzündungen des Nagelbettes
Meistens beginnt eine Pilzinfektion der Nägel an den Rändern und breitet sich von dort aus. Schon bei einem ersten Verdacht auf eine Nagelpilzinfektion sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Denn die genaue Bestimmung des Erregers ist wichtig, um geeignete, passgenaue Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.
Die Behandlung von Nagelpilz erfordert Ausdauer
Das Ziel einer Nagelpilzbehandlung besteht einerseits in einer effektiven Bekämpfung der Pilzerreger und andererseits in einer vollständigen Regeneration der betroffenen Nägel. Um dieses Ziel zu erreichen ist in der Regel eine Behandlung über viele Monate erforderlich. Zudem muss während dieser Zeit eine hohe Therapietreue eingehalten werden. Denn das Risiko für das Zurückkehren einer nicht vollständig beseitigten Infektion ist hoch.
Wichtig: Die Wahl des geeigneten Mittels und der richtigen Dosierung sollte nach Möglichkeit immer durch den behandelnden Hautarzt oder durch einen Spezialisten getroffen werden.
Cremes und Lacke als bewährte Mittel bei Nagelpilz
Als lokal wirksame Mittel stehen spezielle Antipilzmittel (Antimykotika) in Form von Cremes, Lacken oder Sprays zur Verfügung. Diese müssen über einen langen Zeitraum regelmäßig auf die befallenen Nägel aufgebracht werden. Viele dieser Präparate sind verschreibungsfrei erhältlich. Oft wird eine Kombination der Wirkstoffe Bifonazol und Urea zur lokalen Behandlung empfohlen.
Gegenüber Lacken und Sprays haben Cremes die Möglichkeit, besser in die befallenen Stellen eindringen zu können, indem sie den Nagel aufweichen. Zudem lässt sich mit Cremes die umliegende Nagelhaut effektiver mitbehandeln. Allerdings sind Lacke oder Sprays im Vergleich zu Cremes oft einfacher zu handhaben. Zwar gibt es Lacke, die ebenfalls täglich aufgetragen werden müssen. Andererseits sind auch Lacke erhältlich, die nur einmal wöchentlich erneuert werden müssen.
Sowohl Cremes als auch Lacke haben sich zur Behandlung von Nagelpilz bewährt. Der Erfolg einer Behandlung hängt allerdings wesentlich von der genauen Einhaltung der Therapie ab. Da sich die Pilzsporen gut in den Öffnungen der Haut und Nägel verstecken und dort lange Zeit überleben können, ist das Risiko einer erneuten Ausbreitung bei unregelmäßiger Behandlung oder einem zu frühen Behandlungsabbruch hoch.
Der Einsatz von Tabletten hilft in schwereren Fällen
Wenn die lokale Behandlung des Nagelpilzes nicht erfolgreich verläuft oder der Nagelpilz bereits weit fortgeschritten ist, sollten zusätzlich Antipilzmittel in Tablettenform eingenommen werden. In der Regel werden in solchen Fällen Breitband-Antimykotika verabreicht, die gegen mehrere Pilzarten wirksam sind. Die Tabletten wirken, indem sie das Wachstumsenzym der Pilze hemmen und die Pilze so an einer weiteren Ausbreitung hindern. Zudem töten sie bestehende Pilzsporen ab (fungizide Wirkung). Je nach der Art des Nagelpilzes kommen folgende Antimykotika in Tablettenform zur Behandlung in Frage
- Itraconazol
- Terbinafin
- Fluconazol
Im Unterschied zu lokal wirksamen Antimykotika sind diese durchweg verschreibungspflichtig und sollten immer nur nach genauer ärztlicher Anweisung eingenommen werden.
Einige Hautärzte setzen zur Behandlung eines Nagelpilzes auch Laser ein. Allerdings ist der Nutzen dieser im Vergleich zu den medikamentösen Behandlungsformen umstritten. Noch fehlen breit angelegte Studien, die eine Wirksamkeit eindeutig belegen. Eine Laserbehandlung stellt so allerdings eventuell eine Alternative für Patienten dar, bei denen eine medikamentöse Behandlung nicht möglich oder erfolglos ist.
Helfen Hausmittel bei Nagelpilz?
Immer wieder wird zur Behandlung von Nagelpilz auch auf einfache Hausmittel verwiesen. Zu den Empfehlungen zählen dann beispielsweise Essig, Teebaumöl, Zitrone, Alkohol, Knoblauch oder Backpulver. Auch zu Zahnpasta oder Eigenurin wird hin und wieder geraten.
Zwar weisen diese Mittel generell alle eine teilweise mehr, teilweise weniger starke pilzhemmende oder pilztötende Wirkung. Allerdings ist diese in keiner Weise mit den gängigen Antimykotika vergleichbar und zu einer effektiven Behandlung von Nagelpilz sind diese Hausmittel allesamt ungeeignet.
Besser ist es, begleitend zu einer lokalen Behandlung mit Antipilzmitteln etwa Fußbäder zu nehmen und die Füße so zusätzlich zu pflegen. Hierbei eignen sich als Zusatz bestimmte Heilkräuter wie Salbei, Ringelblume oder Rosmarin.
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Wie Sie Nagelpilz vorbeugen können und was Sie beachten sollten
Um einer Pilzinfektion der Nägel vorzubeugen, sollten Sie im Alltag vor allem auf folgende Punkte achten:
- Tragen Sie bequeme und gut belüftete Schuhe.
- Tragen Sie stets Socken oder Strümpfe in den Schuhen.
- Laufen Sie nicht barfuß in Schwimmbädern oder in öffentlichen Sanitäranlagen.
- Waschen Sie sich regelmäßig Hände und Füße gründlich.
- Trocknen Sie Hände und Füße (auch die Zwischenräume von Fingern und Zehen!) stets gründlich ab.
- Wechseln Sie täglich Socken oder Strümpfe.
- Achten Sie bei der regelmäßigen Nagelpflege auf Auffälligkeiten und klären Sie solche gegebenenfalls frühzeitig mit einem Hautarzt ab.
Im Verlauf und nach der Behandlung des Nagelpilzes sollten Sie alle im Einsatz befindlichen Schuhe regelmäßig im Schuhinneren desinfizieren. Beim Waschen von Handschuhen, Strümpfen, Strumpfhosen und Socken gilt es darauf zu achten, dass die Waschtemperatur mindestens 60°C betragen sollte. Handtücher, Waschlappen und Bettwäsche sollten nach Möglichkeit bei 90°C gewaschen werden. Denn bei Temperaturen unter 60°C werden lebende Pilze nicht vollständig abgetötet. Eine Reinfektion könnte die unangenehme Folge sein. Textilien, die nicht bei ausreichenden Temperaturen gewaschen werden können, sollten mit speziellen Antipilzmittel gereinigt werden.
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