Herpes – Wo kann er auftreten und was hilft gegen die Herpes-Viren?
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Erst juckt es und kribbelt, dann folgen schon bald die schmerzhaften Bläschen: Herpes ist ebenso weit verbreitet wie unangenehm. Das gilt erst recht, wenn nicht die Lippe, sondern der Genitalbereich betroffen ist. Eine Heilung von der Virusinfektion gibt es nicht – wohl aber schnelle Abhilfe und einige Maßnahmen, die zur Vorbeugung dienen. Auf was muss ich also achten, wenn ich mich mit Herpes infiziert habe und welche Therapie hilft?
Was ist Herpes?
Die Krankheiten aus dem Herpes-Formenkreis werden durch eine Infektion mit Herpes-Viren ausgelöst. Es gibt acht dieser sogenannten humanen Herpes-Viren (HHV), die verschiedene Krankheiten wie Windpocken, Gürtelrose oder Pfeiffersches Drüsenfieber verursachen.
Landläufig versteht man unter „Herpes“ jedoch meist Lippen- oder Genitalherpes, die beide auf eine Infektion mit Herpes simplex-Viren (HSV) zurückzuführen sind. Für Lippenherpes (Herpes labialis) ist HSV1 verantwortlich, mit dem fast 85% aller Deutschen infiziert sind. HSV2 als Verursacher von Genitalherpes (Herpes genitalis) findet sich dagegen nur bei ca. 15% der deutschen Bevölkerung.
Seltener tritt Herpes im Gesicht (Herpes facialis), in der Nase (Herpes nasalis), und am Auge (Herpes cornae) auf. Sind die Augen betroffen, sind Binde- und Hornhaut meist gerötet, tränen, brennen und jucken. Herpes in der Nase zeigt sich durch die typischen Bläschen und Symptome auf den Nasenschleimhäuten. Die Viren bleiben nach der Infektion lebenslang im Körper und können bei einer vorübergehenden Schwächung des Immunsystems immer wieder reaktiviert werden. Das kann zum Beispiel durch folgende Faktoren geschehen:
- Infekte
- Körperliche Belastung
- Seelischer Stress
- Starke Sonneneinstrahlung, Sonnenbrände
- Immunschwächende Krankheiten wie Krebs oder eine HIV-Infektion
- Verletzungen der Haut oder Operationen
Was sind Symptome von Herpes?
Die Hauptbeschwerde bei Herpes sind kleine flüssigkeitsgefüllte Bläschen auf einem begrenzten Hautbereich, je nach Art der Infektion meist entweder an der Lippe oder im Genitalbereich. Sie werden auch als Fieberblasen bezeichnet. Unterschieden werden kann nach Symptomen bei der Erstinfektion und bei Reaktivierungen:
Primärinfektion
- Während der sogenannten Prodromalphase kommt es zunächst zu allgemeinen Krankheitsgefühlen: Die Betroffenen fühlen sich schlapp und fiebrig.
- Die Stelle des späteren Ausbruchs juckt, brennt oder schmerzt.
- Ungefähr nach zwei Tagen bilden sich dann die typischen Bläschen, die nach einigen Tagen bis Wochen aufplatzen und verkrusten. Die Haut ist gerötet und geschwollen.
- Die betroffenen Stellen können außerdem stark schmerzen.
Reaktivierung
Im Falle einer späteren Reaktivierung des Virus sind die Symptome die gleichen wie bei der Erstinfektion. Sie zeigen sich normalerweise aber in schwächerer Intensität und verschwinden schneller wieder, da der Körper nun bereits Routine mit der Bekämpfung des Erregers hat.
Es gibt keine allgemeingültigen Zahlen über die Häufigkeit einer Reaktivierung. Bei manchen Betroffenen tritt der Herpes nach der Erstinfektion nie wieder auf, bei anderen mehrmals im Jahr. Genitalherpes hat grundsätzlich die Tendenz, häufiger wieder aufzutreten als Lippenherpes.
Herpes-Symptome bei Kindern
Der Großteil aller Betroffenen infiziert sich bereits im Kindesalter mit dem Virus HSV1, der den labialen Herpes (Lippenherpes) auslöst. Eine Primärinfektion zeigt sich bei Kindern oft nur über ein besonders starkes Krankheitsgefühl, die typischen Hautbläschen müssen dabei nicht unbedingt auftreten. Deshalb kann eine Herpesinfektion bei Kindern auch mit einer Erkältung oder Grippe verwechselt werden.
Eine Herpes-Variante, die praktisch nur bei Kindern vorkommt, ist außerdem das großflächige Auftreten der schmerzhaften Bläschen im Mundraum.
Wie lange ist Herpes ansteckend?
Herpes ist grundsätzlich nur ansteckend, wenn das Virus aktiv ist – also während der Primärinfektion oder einer Reaktivierung, nicht während der Ruhephasen. Der Erreger wird von Mensch zu Mensch durch eine sogenannte Schmier- oder Tröpfcheninfektion über den Speichel weitergegeben. Die häufigsten Übertragungswege des labialen Herpes sind dabei:
- Küssen
- Niesen
- Sprechen
- Teilen von Gläsern, Besteck oder Handtüchern
Außerdem ist der Inhalt der Hautbläschen hochinfektiös. Sie sollten diese deshalb nicht aufkratzen, möglichst nicht berühren und Körperkontakt zu anderen Menschen vermeiden.
Genitalherpes wird während des Geschlechtsverkehrs durch Schleimhautkontakt übertragen. Auch hier sind die flüssigkeitsgefüllten Hautbläschen besonders ansteckend. Benutzen Sie deshalb vor allem bei neuen oder wechselnden Sexualpartnern immer ein Kondom und verzichten Sie im Fall einer akuten Herpeserkrankung auf Geschlechtsverkehr.
Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Auftreten der ersten Symptome liegt bei zwei Tagen bis zu einer Woche.
Wie wird Herpes behandelt?
Gehen Sie bei einer vermuteten Primärinfektion zum Arzt – bei Genitalherpes und bei erkrankten Kindern gilt das in jedem Fall. Eine ursächliche Heilung von Herpes ist nicht möglich, da das Virus nicht eliminiert werden kann und im Körper verbleibt. Die unangenehmen Symptome können aber gemildert und ihre Dauer verkürzt werden.
Medikamente und Mittel gegen Herpes
- Lippenherpes wird üblicherweise lokal mit einer rezeptfreien Salbe behandelt, die das Virus hemmt (Virustatika).
- Bei Genitalherpes werden Virustatika meist in Tablettenform oder als Infusion eingesetzt. Zusätzlich kann eine lokale Behandlung mit entsprechenden Salben erfolgen.
- Gegen die Schmerzen können rezeptfreie Salben oder Tabletten mit dem Wirkstoff Diclofenac helfen. Gerade bei Herpes im Mundraum bei Kindern können Schmerzmittel das Essen und Trinken erleichtern.
- Sie können - gerade im Fall von Lippenherpes - außerdem unterstützend auch eine Selbstbehandlung mit Zinksalbe oder Teebaumöl durchführen. Beide Substanzen wirken antientzündlich und antiseptisch.
- Sogenannte Herpespflaster enthalten zwar keine antiviralen Wirkstoffe, schützen den betroffenen Hautbereich aber vor Austrocknung und Umweltreizen. Außerdem verhindern Sie das Weitergeben der Erreger über eine Schmierinfektion.
Hausmittel gegen Herpes
- Kälte ist besonders in der Frühphase eines Herpes-Ausbruchs wirksam, da sie die Vermehrung der Viren hemmen kann. Legen Sie bei den ersten Symptomen Eis oder ein Coolpack in ein Tuch eingewickelt auf die betroffene Stelle.
- Sie etwas Honig auf die betroffene Stelle, er ist ein wirksames Mittel gegen zahlreiche Erreger.
- Zitronenmelisse hat bereits in Studien ihre Effektivität gegen Herpesviren bewiesen. Tragen Sie den Extrakt oder Öl auf die Haut auf.
- Auch Kurkuma bzw. Gelbwurz hilft gegen die Fieberbläschen. Schneiden Sie eine frische Knolle auf und legen Sie sie auf die betroffene Stelle.
Was muss ich während einer Herpes-Infektion beachten?
- Um eine Weiterverbreitung der Erreger zu vermeiden, sollte Sie Salben und Hausmittel nie mit dem Finger auftragen. Verwenden Sie stattdessen ein Wattestäbchen, das Sie danach wegwerfen.
- Verzichten Sie allgemein möglichst darauf, die Bläschen zu berühren oder gar aufzukratzen.
- Waschen Sie sich regelmäßig die Hände.
- Tragen Sie Brille statt Kontaktlinsen, um eine Übertragung der Erreger ins Auge zu verhindern.
- Tragen Sie kein Make-Up auf die betroffene Stelle auf.
- Verwenden Sie nicht das gleiche Geschirr, Besteck, das gleiche Handtuch oder Lippenstift wie andere Personen.
- Vermeiden Sie Körperkontakt und Küssen. Im Fall einer Infektion mit Genitalherpes verzichten Sie unbedingt auf Geschlechtsverkehr.
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Wie kann ich einer Ansteckung mit Herpes oder einem Ausbruch vorbeugen?
Eine Ansteckung mit HSV1, dem Erreger von Lippenherpes, können Sie kaum verhindern. Da ein Großteil aller Menschen damit bereits seit dem Kindesalter infiziert ist, gibt es keine sinnvollen Vorbeugemaßnahmen. Im Fall von HSV2, der Genitalherpes auslöst, ist das konsequente Verwenden von Kondomen die beste Vorsorge.
Um eine Reaktivierung des Virus zu vermeiden, ist besonders eine Stärkung des Immunsystems wichtig. Allgemeine Maßnahmen wie ausreichende Bewegung, ausgewogene Ernährung und die Vermeidung von Stress und zu viel UV-Strahlung können hier positiven Einfluss haben. Grundsätzlich lohnt es sich bei häufigen Reaktivierungen darauf zu achten, ob Sie spezifische Auslöser identifizieren können.
Herpes in der Schwangerschaft
Eine Reaktivierung von Herpes an der Lippe oder im Gesicht während der Schwangerschaft ist relativ häufig und für das ungeborene Kind ungefährlich. Kritisch könnte nur eine Neuinfektion mit dem Virus während einer Schwangerschaft sein – da aber über 90 % aller Menschen bereits von Kindesbeinen an den Virus in sich tragen, ist das äußerst unwahrscheinlich.
Etwas problematischer ist Genitalherpes während der Schwangerschaft: Tritt er nach der 36. Schwangerschaftswoche auf, muss ein Kaiserschnitt durchgeführt werden. Andernfalls könnte sich das Kind nach Platzen der Fruchtblase oder während des Geburtsvorgangs anstecken. Aufgrund des noch nicht entwickelten Immunsystems läuft eine Herpesinfektion bei Babys heftiger ab als bei Erwachsenen und sollte deshalb vermieden werden.
Veröffentlicht am: 04.07.2019
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