Harninkontinenz – was hilft, wenn die Entleerung der Blase außer Kontrolle gerät?

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Harninkontinenz, umgangssprachlich Blasenschwäche genannt, ist eine Volkskrankheit. Schätzungsweise jeder zehnte Deutsche ist von unwillkürlichem Urinverlust betroffen. Zwar nimmt das Risiko im Alter deutlich zu. Allerdings können Männer und Frauen jeder Altersgruppe unter Harninkontinenz oder einer Reizblase leiden.
Was ist Harninkontinenz?
Obwohl viele Menschen darunter leiden, ist Blasenschwäche immer noch weitgehend ein gesellschaftliches Tabuthema. Dahinter steckt die Erwartung, dass das Trockenwerden im Kindesalter eine Entwicklungsstufe darstellt, hinter die wir im Normalfall nicht mehr zurückfallen. Für Betroffene ist der unkontrollierte Verlust von Urin höchst unangenehm. Dies führt dazu, dass Viele sogar den Weg zum Arzt scheuen.
Doch was hat es damit auf sich, dass wir die als Kind einmal gewonnene Kontrolle über unsere Urinabgabe auch wieder verlieren können?
Grundsätzlich hat das kindliche Einnässen mit dem spontanen Urinverlust bei Harninkontinenz nicht viel gemeinsam. Wenn Kinder noch im Vorschul- oder Schulalter gelegentlich Bettnässen, so hat dies meist keine körperlichen Ursachen. In diesen Fällen spricht man von Enurese.
Harninkontinenz hingegen lässt sich auf verschiedene körperliche Ursachen zurückführen.
In der Blase sammelt sich der Urin, der nach einer Flüssigkeitszufuhr durch die Nieren gebildet und über die Harnleiter in die Blase weitergeleitet wird. Der Schließmuskel der Blase erfüllt die Aufgabe, den Urin in der Blase zu halten. Erfüllt der Schließmuskel seine Haltefunktion, spricht man von Harnkontinenz oder Harnhaltevermögen. Bei Harninkontinenz (Harnhalteunvermögen) erfüllt der Schließmuskel seine Haltefunktion nicht mehr und der Urin kann nicht kontrolliert in der Blase gehalten werden. Oft wird hier auch von einer Reizblase gesprochen.
Übrigens gibt es nicht nur Harninkontinenz. Menschen können auch unter Stuhlinkontinenz leiden. Betroffene haben bei dieser Form große Schwierigkeiten, den Stuhl zurück zu halten. Zwar betrifft Stuhlinkontinenz Menschen aller Altersgruppen, kommt aber häufiger bei älteren Menschen vor. Mit dieser Krankheit gehen oft psychische Probleme einher, da der psychische Druckt auf den Betroffenen sehr hoch ist.
Welche Symptome zeigen sich bei einer Harninkontinenz?
Beim Beginn einer Harninkontinenz verlieren Betroffene meist tröpfchenweise ungewollt Urin. Viele spüren einen Druck im Bauchraum und können beim Heben schwerer Gegenstände oder auch beim Lachen, Husten oder Niesen Harn nicht zurückhalten. Andere verspüren wiederum einen plötzlichen, sehr starken Harndrang. Wer es nicht rechtzeitig auf die Toilette schafft, kann schwellartig Urin verlieren. Es kommt aber auch vor, dass Betroffene eine volle Blase nicht mehr spüren oder nachts einnässen.
Welche Formen und Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Harninkontinenz?
Mit Blick auf die Ursachen und Erscheinungsformen einer schwachen Blase lassen sich verschiedene Formen von Harninkontinenz unterscheiden. Folgend werden vier häufige Formen der Harninkontinenz kurz dargestellt:
- die Belastungsinkontinenz
- die Dranginkontinenz
- die Mischinkontinenz
- die Überlaufinkontinenz
Was ist eine Belastungsinkontinenz?
Die Belastungs- oder Stressinkontinenz tritt vor allem bei Frauen auf und ist bei diesen die häufigste Form einer Harninkontinenz. Bei Männern tritt Belastungsinkontinenz meist nur als Folge einer operativen Entfernung der Prostata nach Prostatakrebs auf.

Ursachen Belastungsinkontinenz
Wie der Name schon sagt, stellt sich Belastungsinkontinenz nicht in jeder Situation, sondern nur unter bestimmten Voraussetzungen ein. Häufige Auslöser einer Belastungsinkontinenz sind:
- starkes Lachen
- Husten oder Niesen
- schweres Tragen oder Heben
- Springen oder Toben
In diesen Situationen wird durch eine plötzliche Belastung der Bauchinnendruck erhöht. Dies kann, wenn der Schließmuskel geschwächt ist und nicht gegensteuert, dazu führen, dass schlagartig Urin aus der Blase austritt. Meist geschieht dies der Belastung entsprechend stoßweise.
Behandlung Belastungsinkontinenz
Zur Behandlung der Belastungsinkontinenz kommen verschiedene Ansätze in Frage.
- Durch regelmäßiges Beckenbodentraining kann die Schließmuskelfunktion gestärkt werden. Gezieltes Beckenbodentraining ist auch präventiv ratsam, wenn eine Belastungsinkontinenz in Zusammenhang mit einer Schwangerschaft zu befürchten ist.
- Auch medikamentös kann die Haltefunktion des Schließmuskels gestärkt werden. Meist kommt hierfür Duloxetin zum Einsatz.
- Falls Beckenbodentraining und Medikation keine Besserung versprechen, können operative Verfahren zur Wiederherstellung der Harnhaltefunktion in Erwägung gezogen werden.
Was ist eine Dranginkontinenz?
Unter Dranginkontinenz versteht man eine plötzliche starke Zunahme des Harndrangs. Wenn der Harndrang sich nicht mehr kontrollieren lässt (imperativer Harndrang) kann dies dazu führen, dass die Zeit bis zum Aufsuchen einer Toilette nicht mehr ausreicht und der Urinverlust bereits vorher einsetzt und nicht gebremst werden kann. Man spricht in diesen Fällen auch von einer überaktiven Blase.
Ursachen Dranginkontinenz
Die Ursachen von Dranginkontinenz können sehr verschieden sein:
- Dysfunktion des Blasenmuskels
- Schließmuskelschwäche
- Blasenentzündung
- Chronische Erkrankung des Nervensystems
Behandlung Dranginkontinenz
Zur Behandlung einer Dranginkontinenz kommen ebenfalls verschiedene Maßnahmen in Frage:
- Das gezielte regelmäßige Entleeren der Blase kann Dranginkontinenz vorbeugen.
- Regelmäßiges Beckenbodentraining stärkt die Schließmuskelfunktion.
- Medikamente können das Drangempfinden reduzieren und so die Kontrolle über den Zeitpunkt des Urinierens herstellen.
- In einigen Fällen kann auch das Volumen der Blase durch operative Verfahren erweitert werden.
Was ist eine Mischinkontinenz?
Wenn sowohl Belastungsinkontinenz als auch Dranginkontinenz auftreten, spricht man von Mischinkontinenz.
Eine Mischinkontinenz kann sich in verschiedenen Graden und Verhältnissen von Belastungs- und Dranginkontinenz äußern.
Behandlung Mischinkontinenz
Je nachdem welche Form der Inkontinenz im Vordergrund steht, sollte diese zuerst behandelt werden. Bei gleich starkem Auftreten von Belastungs- und Dranginkontinenz empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Urologie, die Therapie mit Priorität auf die Dranginkontinenz durchzuführen.
Was ist eine Überlaufinkontinenz?
Von Überlaufinkontinenz ist die Rede, wenn eine Fehlfunktion des Blasenmuskels dazu führt, dass sich zu viel Urin in der Blase sammelt. Der Urin kann also nicht gezielt über die Harnröhre abfließen. Wenn die Blase nicht mehr in der Lage ist, weiteren Urin aufzunehmen, läuft sie über und der Urinverlust setzt unkontrolliert ein. Dabei kommt es in der Regel nie zu einem vollständigen Urinverlust, so dass fortwährend Restharn in der Blase verbleibt.
Ursachen Überlaufinkontinenz
Bei Männern ist die Überlaufinkontinenz eine verbreitete Form der Blasenschwäche, Frauen hingegen leiden seltener darunter. Meist ist eine Vergrößerung der Prostata oder eine Verengung der Harnwege für eine Überlaufinkontinenz verantwortlich. Aber auch Harnsteine, Tumore oder chronische Krankheiten können zu Überlaufinkontinenz führen.
Behandlung Überlaufinkontinenz
Um eine Überlaufinkontinenz gezielt zu behandeln ist eine genaue Abklärung der Ursache erforderlich.
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Wann sollte man bei einer Blasenschwäche zum Arzt gehen?
Wer von Harninkontinenz betroffen ist, sollte nicht zögern und sich schnellstmöglich einem Arzt anvertrauen. In den meisten Fällen ist eine schwache Blase gut behandelbar und kann erfolgreich therapiert werden. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine genaue Feststellung von Form und Ursache der Harninkontinenz.
Als eine erste Anlaufstelle kann immer der Hausarzt dienen. Gerade in Fällen, in denen eine Blasenschwäche in Zusammenhang mit einer Schwangerschaft oder mit dem Einsetzen der Wechseljahre auftritt, ist oft der Gynäkologe der beste Ansprechpartner. Gegebenenfalls können diese, wenn sich der Verdacht bestätigt, auch an einen Urologen überweisen.
Wie stellt der Arzt die Diagnose?
Der Arzt wird nach einem ausführlichen Gespräch verschiedene körperliche Untersuchungen durchführen, den Urin untersuchen und den Patienten darum bitten, ein sogenanntes Miktionsprotokoll anzufertigen. In diesem werden jeweils die Trinkmenge, die Harnmenge, die Stärke des Harndrangs sowie der eingetretene Urinverlust festgehalten. Ein Miktionsprotokoll hilft sowohl bei der Diagnose als auch zur Kontrolle möglicher Verbesserungen im Therapieverlauf.
Zudem kann er die Ursachen hinter einer Harninkontinenz durch Ultraschall oder Röntgenaufnahmen der Blase und der Harnröhre näher eingrenzen und gegebenenfalls eine Blasendruckmessung durchführen.
In einigen Fällen kann auch eine Blasenspiegelung zur genauen Diagnose sinnvoll oder erforderlich sein.
Welche Hilfsmittel sind bei Blasenschwäche am besten geeignet?
- Vorlagen oder saugfähige Slips gibt es in verschiedenen Formen und Saugstärken sowohl für Männer als auch für Frauen. Der Nachteil von saugfähigen Hilfsmitteln ist allerdings, dass es zu unangenehmer Geruchsbildung kommen kann, falls diese nicht zeitnah gewechselt werden können.
- Alternativ zu Vorlagen gibt es für Frauen saugfähige Tampons und für Männer sogenannte Tropfenfänger, die geeignet sind, spontan austretenden Urin aufzusagen und zu speichern.
- Wer verstärkt unter nächtlicher Harninkontinenz leidet, kann gegebenenfalls auf Windeln zurückgreifen.Pessare sind Scheideneinlagen, die in die Harnröhre eingeführt werden und diese stabilisieren sollen. Sie sind vor allem für Frauen geeignet die unter einer leichten Harninkontinenz leiden, die durch eine abgeknickte Harnröhre verursacht wird. Zur dauerhaften Anwendung sind sie eher ungeeignet.
- Kondomurinale sind als ein urinableitendes Hilfsmittel für Männer mit Blasenschwäche gedacht. Über das Kondom wird der unkontrolliert austretende Urin in einen Beutel, der am Körper befestigt wird, weitergeleitet und dort gesammelt.
- Sowohl für Männer als auch für Frauen gibt es Katheter, die dafür konstruiert sind, gezielt Urin ablassen zu können. Teilweise sind diese zur einmaligen Anwendung gedachten Katheter bereits mit einem Urinbeutel versehen.
- Frauen, die ihre Harninkontinenz durch Beckenbodentraining beseitigen möchten, können ihren Beckenboden unterstützend durch sogenannte Liebeskugeln kräftigen. Vibratoren, die in verschiedenen Formen erhältlich sind, können helfen, den Beckenboden gezielt zu entspannen.
- Inkontinenzhosen helfen dabei, die Kleidung zu schützen und können das Wohlbefinden fördern.
Medikamente bei Blasenschwäche
Wer unter Harninkontinenz kann sich Hilfe in Form von Medikamenten suchen. Verschiedene Wirkstoffe eignen sich dabei für unterschiedliche Formen der Blasenschwäche:
Antibiotika
Durch das Medikament können sich Betroffene bei einer Blasenentzündung eine schnelle Verbesserung der Beschwerden erhoffen. Das Antibiotikum tötet die verantwortlichen Bakterien ab.
Duloxetin
Das Medikament, das heute bei Stressinkontinenz angewendet wird, wurde ursprünglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Dank Duloxetin wird die neuronale Aktivität des Schließmuskels gesteigert. Das wiederum sorgt dafür, dass sich dieser besser zusammenziehen kann.
Östrogene
Östrogene sollen vor allem bei Frauen die Fähigkeit verbessern, die Kontrolle über die Blase zu behalten. Dahinter steckt, dass Muskeln um die Harnröhre stärker durchblutet werden, wodurch mehr Spannung und Reaktion erzeugt wird. Die Östrogene werden dabei eingesetzt, um nach der Menopause der Frau das Harnröhrengewebe zu heilen oder gesund zu gehalten.
Anticholinergika
Wer unter Dranginkontinenz leidet, sollte über eine Behandlung durch Anticholinergika nachdenken. Das Medikament hindert die Blasenmuskulatur an der Kontraktion. Der Grund dafür ist, dass Anticholinergika die Rezeptoren in der Muskulatur besetzen. Nebenbei wird außerdem das Fassungsvermögen der Blase erhöht.
Pfanzliche Mittel bei Harninkontinenz
Auch pflanzliche Unterstützung kann für Betroffene eine Hilfe bei Harninkontinenz sein. Kürbissamen - beispielsweise in Form von Kürbissamenöl - wirken entzündungshemmend. Besonders Männer können von den Effekten profitieren, weil der Arzneikürbis für seine positive Wirkung bei Prostatavergrößerungen bekannt ist. Diese wiederum ist oft eine Ursache für Blasenschwäche. Aus der Küche der Heilpflanzen kommt auch die Goldrute. In Form eines Tees hat er eine harntreibende und keimtötende Wirkung. So werden die Harnwege durchgespült und Bakterien heraus geschwemmt. Die Goldrute kann außerdem entzündungshemmend, krampflösend und schmerzlindernd wirken. Weitere pflanzliche Unterstützer bei Harninkontinenz sind Brennnesseln, Cranberrys und Heublumen.
Beckenbodentraining bei Blasenschwäche?
Die Muskeln im Beckenboden können trainiert werden, genau wie die anderen Muskeln im menschlichen Körper. Durch das gezielte Trainieren der verschiedenen Muskelschichten, die sich bei Frauen auch um die Harnröhre und den After ziehen, können Sie die Kontrolle über Ihre Blase zurückerlangen.
Praktisch ist, dass Betroffene hierfür nicht in ein Fitnessstudio gehen müssen. Beckenbodentraining kann ganz bequem zu Hause ausgeführt werden. Dabei geht es im Wesentlichen um das Anspannen und Entspannen der Muskeln im Beckenboden.
Mit diesen drei Übungen können kann der Beckenboden trainiert werden:
- Die Körpermitte
Wer mit dieser Übung seinen Beckenboden trainieren möchte, sollte zunächst in den Vierfüßlerstand gehen. Beim Ausatmen wird ein Arm nach vorne gestreckt. Zeitgleich sollte das entgegengesetzte Bein nach hinten gehen. Beim Einatmen wird diese Bewegung wieder rückgängig gemacht. Alle Gliedmaßen finden sich in der Körpermitte ein, um beim nächsten Ausatmen die Übung mit dem entgegengesetzten Arm und Bein wiederholt zu werden.
- Die Katze
Aus dem Vierfüßlerstand, der auch bei dieser Übung die Ausgangsposition ist, wird ein Hohlkreuz geformt. Wichtig ist, dass dies beim Einatmen geschieht. Beim Ausatmen wiederum wird nämlich der Rücken zu einem Buckel geformt.
- Die Tänzerin
Um den Beckenboden mit dieser Übung zu festigen, wird ein Stuhl benötigt. Auf diesen setzt sich der oder die Betroffene. Die Füße stehen hüftbreit, der Oberkörper ist gestreckt, während das rechte Bein leicht nach außen gestellt, platziert wird. Erst wird tief eingeatmet, um dann beim Ausatmen den Beckenboden fest anzuspannen. Im nächsten Moment geht es in den Stand, bevor ein Schritt nach vorn erfolgt. Es entsteht eine fließende Bewegung, wenn sich im Anschluss wieder hingesetzt wird - diesmal mit dem anderen Bein nach Außen. Diese Übung sollte mehrmals wiederholt werden.
Pflege der Haut bei Harninkontinenz
Harn und Stuhl greifen die Haut sehr stark an. Aus diesem Grund ist Hautpflege bei Inkontinenz für Betroffene wichtig:
- Mit Cremes und Windelslips Folgeerkrankungen vorbeugen.
- Für eine nachhaltige Wirkung der Cremes ist es wichtig, die richtigen Pflegeprodukte zu verwenden. Bei der Suche danach kann ein Gespräch mit dem Arzt helfen.
- Die Produkte sollten unbedingt dauerhaft eingesetzt werden. Regelmäßiges Eincremen hält die Haut gesund.
- Häufiges Waschen schadet dem Säureschutzmantel der Haut.
- Statt zu aggressiven Produkten, lieber ph-neutralen Seifen greifen.
- Bei der Körperwäsche lieber weiche Einmal-Handschuhe verwenden. Diese sind hautfreundlicher als herkömmliche raue Waschlappen, die die Haut reizen.
- Die empfindliche Haut des Intimbereichs sollte nicht mit heißem Wasser gewaschen werden. Besser lauwarmes Wasser um 25 Grad Celsius.
- Damit Keime erst gar keine Chance haben, sich anzusiedeln, ist es ratsam, die betroffenen Hautpartien trocken zu halten.
- Beim Abtrocknen der Haut nach dem Waschen lieber tupfen statt zu reiben oder zu rubbeln.
So lässt sich Blasenschwäche wirksam vorbeugen
- Die wirkungsvollste Art, das Risiko einer Blasenschwäche präventiv zu verringern, ist regelmäßiges Beckenbodentraining. Hierfür gibt es eine Reihe einfacher Gymnastikübungen. Zudem bieten viele Physiotherapeuten gezieltes Beckenbodentraining an.
- Zusätzlich kann auch die Belastbarkeit der Blase verbessert werden. Durch das Hinauszögern des Urinierens bei Harndrang kann die Blase gezielt trainiert werden.
- Ein Risikofaktor für Harninkontinenz ist Übergewicht. Wer häufig unter Harninkontinenz leidet, kann durch eine Gewichtsreduktion teilweise einen deutlichen Rückgang des unwillkürlichen Urinverlusts erzielen.
- Körperlich anstrengende Tätigkeiten und Stress können Harninkontinenz begünstigen. Daher sinkt das Risiko, wenn diese möglichst reduziert oder vermieden werden und auf Entspannung geachtet wird.
- Dass regelmäßige Bewegung oder Sport fit hält und für ein gesundes Leben unabdingbar ist, ist kein Geheimnis. So wird Übergewicht vorgebeugt, die Muskulatur gestärkt und das Risiko einer Harninkontinenz minimiert.
- Wer eine ausgewogene Ernährung in seinem Alltag integriert, schafft dem Körper eine Basis, um gesund und vital zu sein. Aber Vorsicht! Einige Lebensmittel reizen die Blase anstatt sie gesund zu halten. So ist es zum Beispiel bei Gewürzen. Wer unter einer Blasenentzündung leidet oder einer Harnwegsinfektion vorbeugen will, sollte weniger zu Salzstreuer und Co. greifen.
- Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft dabei, den Körper gesund und die Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Jedoch geht es dabei um Wasser oder Blasentees und nicht etwa um das Trinken von Kaffee oder Alkohol. Diese Getränke reizen die Blase.
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