Naratriptan – Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen

Schnelleinstieg in unsere Themen
Zusammenfassung
Naratriptan ist ein Medikament, das zu den 5-HT-Rezeptoragonisten gehört und bei Migränekopfschmerz mit oder ohne Aura eingesetzt wird. Es wirkt, indem es Andockstellen für den Botenstoff Serotonin aktiviert. Dadurch werden Durchblutung und Entzündungsprozesse in und um die Gefäße der Hirnhäute beeinflusst, was die Migräne-Beschwerden lindern kann. Der Wirkstoff ist in der Regel gut verträglich. Nebenwirkungen sind dennoch möglich. Dazu gehören etwa Müdigkeit und Schwindel, die gegebenenfalls die Fähigkeit zum Führen von Kraftfahrzeugen und Maschinen beeinflussen können. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind ebenfalls selten, aber nicht ausgeschlossen. Im Zweifel ist es ratsam, sich fachkundlichen Rat einzuholen. Präparate mit dem Wirkstoff Naratriptan sind sowohl freiverkäuflich als auch gegen Vorlage eines vom Arzt ausgestellten Rezepts in der Apotheke und Versandapotheke erhältlich. Ausgenommen von der Verschreibungspflicht ist Naratriptan in einer Konzentration von 2,5 mg pro Tablette und in einer Gesamtmenge von 5 mg je Packung.
Was ist Naratriptan?
Naratriptan ist ein Medikament, das bei Migränekopfschmerzen mit oder ohne Aura helfen kann. Es gehört zur Wirkstoffgruppe der Triptane, zu denen unter anderem gehören:
- Sumatriptan
- Frovatriptan
- Zolmitriptan
- Eletriptan
- Almotriptan
- Rizatriptan
Naratriptan wirkt langanhaltend und ist dabei gut verträglich. Es findet deshalb häufig Anwendung bei lang andauernden Migräneanfällen. Medikamente mit dem enthaltenen Wirkstoff sind in Apotheken und Versandapotheken erhältlich.
Wie wirkt Naratriptan?

Naratriptan aktiviert die Bindungsstellen (Rezeptoren) des Serotonins, das als Botenstoff (Neurotransmitter) unter anderem im Gehirn wirkt. Chemisch wird der Neurotransmitter als 5-Hydroxytryptamin bezeichnet, weshalb Naratriptan und ähnliche Wirkstoffe auch als 5-HT-Rezeptoragonisten bekannt sind.
Indem sie die Serotoninrezeptoren aktivieren, führen sie unter anderem dazu, dass sich die erweiterten Blutgefäße in der Hirnhaut zusammenziehen. Außerdem hemmen sie Entzündungen in der Umgebung dieser Gefäße, die Fachleute für die Symptome der Migräne mitverantwortlich machen. Schließlich wirkt sich Naratriptan auf die Schmerzempfindung bestimmter Hirnnerven aus und verschafft durch die Kombination dieser Wirkungen Linderung bei Migräne-Beschwerden.

Wie und bei welchen Beschwerden wird Naratriptan eingesetzt?
Erwachsene können Naratriptan einnehmen, um Kopfschmerzen bei Migräne mit oder ohne Aura zu lindern. Naratriptan sollte immer wie in der jeweils aktuellen Gebrauchsinformation beschrieben bzw. wie von dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin verordnet angewendet werden.
Apotheken bieten den Wirkstoff in Tablettenform an. Sie sollten im Ganzen und unzerkaut mit einer ausreichenden Menge Flüssigkeit zu sich genommen werden. Es empfiehlt sich, Naratriptan so bald wie möglich einzunehmen, wenn der Migränekopfschmerz auftritt. Das Medikament lässt sich aber auch zu einem späteren Zeitpunkt noch einnehmen.
Empfohlen ist eine Tablette mit 2,5 Milligramm. Zeigt sie Wirkung, die Beschwerden treten aber erneut auf, kann frühestens nach vier Stunden eine weitere Tablette eingenommen werden. Bessern sich die Kopfschmerzen nicht, ist es nicht ratsam, eine zweite oder weitere Tabletten einzunehmen, weil dadurch keine Besserung zu erwarten ist. Bei einem erneuten Anfall kann die Behandlung aber wieder mit Naratriptan versucht werden. Die Gesamtdosis sollte fünf Milligramm innerhalb von 24 Stunden nicht überschreiten. Lassen sich die Schmerzen mit dem Medikament nicht lindern, ist es ratsam, sich bei ärztlichem oder pharmazeutischem Fachpersonal nach möglichen Alternativen zu erkundigen.
Nicht eingenommen werden sollte Naratriptan bei
- Unverträglichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder anderen Bestandteilen des Arzneimittels
- Personen unter 18 Jahren
- Bestimmten Formen der Migräne (Basilarismigräne, hemiplegische Migräne, Migraine ophtalmoplégique)
- Verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt oder einem erhöhten Risiko dafür (beispielsweise familiär bedingt, bei rauchenden Personen oder solchen, die mit Diabetes mellitus leben). Hier ist es ratsam, vor der Behandlung ärztlichen Rat einzuholen.
- Leber- oder Niereninsuffizienz
- Schwangerschaft, weil die Sicherheit während dieser Phase nicht untersucht und belegt ist. Nach der Anwendung von Naratriptan raten Fachleute für die nächsten 24 Stunden außerdem davon ab, zu stillen.
- Gleichzeitiger Anwendung von Ergotamin oder Ergotaminderivaten einschließlich Methysergid
- Schlaganfall
Naratriptan sollte außerdem nicht zur Vorbeugung von Migränekopfschmerzen angewendet werden.
Welche Nebenwirkungen können bei Naratriptan auftreten?
Naratriptan und andere Triptane gelten als gut verträglich. Trotzdem kann es zu Nebenwirkungen kommen. Möglich sind beispielsweise:
- Schwindel
- Müdigkeit
- Dauerkopfschmerz, vor allem bei häufiger Anwendung
- Enge in der Brust
- Schwere- und Schwächegefühl
- Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit oder Erbrechen
- Bluthochdruck
- Herzrhythmusstörungen
Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit und Schwindel können die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen oder Bedienen gefährlicher Maschinen beeinträchtigen. Sollten sie auftreten, ist es wichtig, ärztlichen Rat einzuholen, bevor entsprechende Tätigkeiten aufgenommen werden.
Gibt es Wechselwirkungen bei Naratriptan?
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten treten eher selten auf. Möglich sind sie beispielsweise bei der gleichzeitigen Anwendung von Substanzen, die über bestimmte Enzyme der Cytochrom-P-450-Familie abgebaut werden. Zu diesen gehören eine Vielzahl von Arzneimitteln, aber auch einige Lebensmittel, beispielsweise Grapefruitsaft. Die 5-HT-Rezeptoragonisten, zu denen Naratriptan gehört, können außerdem die Aufnahme anderer Medikamente beeinflussen. Wenn Sie weitere Medikamente einnehmen und sich nicht sicher sind, ist es ratsam, vor der Anwendung ärztlichen Rat einzuholen oder sich bei pharmazeutischem Fachpersonal zu erkundigen.
Veröffentlicht am: 05.11.2025
____________________________________________________________________________________________________________________________
ATC Code(s)
ATC Codes sind internationale Klassifikationen von Wirkstoffen und Arzneimitteln.
- N02CC02
- Quelle: Gelbe Liste
____________________________________________________________________________________________________________________________
Quellen
[1] Mutschler Arzneimittelwirkungen. 11. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart (2020).
[2] Pschyrembel. Online. Naratriptan, https://www.pschyrembel.de/naratriptan/H0GS9/doc/
[3] Pschyrembel. Online. Migräne, https://www.pschyrembel.de/migr%C3%A4ne/K0E79/doc/
[4] Gelbe Liste Pharmindex. Naratriptan. https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Naratriptan_26870
[5] Beipackzettel Naratriptan 2,5mg. https://www.gelbe-liste.de/produkte/beipackzettel_Naratriptan-1-A-Pharma-2-5-mg-Filmtabletten.pdf/b56d5d26-7ade-4ac8-878f-876723305866
Unsere Qualitätssicherung

„Wir legen viel Wert auf eine vielfältige und umfassende Aufklärung. Mithilfe unserer Ratgeber, erstellt von unserem Experten-Team, können wir Apotheker-Wissen vermitteln und unsere Kunden bei ihren Anliegen unterstützen."
Claudia Manthey begleitet unser Unternehmen seit 15 Jahren als Senior Project Operations Manager. Als Pharm. Techn. Assistentin ist ihr die pharmazeutische Qualität der Shop Apotheke eine Herzensangelegenheit. Mit Hilfe der Ratgeber vermitteln wir fundiertes Wissen zu verschiedenen Themen rund um die Gesundheit unserer Kunden.





