Druckverband – lebenswichtige Erste-Hilfe-Maßnahme

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Zusammenfassung
Der Druckverband wird im Rahmen der Ersten Hilfe, aber auch bei verschiedenen medizinischen Behandlungen eingesetzt. Als Erste-Hilfe-Maßnahme stellt der Druckverband mitunter eine lebenswichtige Versorgung stark blutender Wunden dar und ist mit ein bisschen Übung leicht anzubringen. Wichtig ist dabei, darauf zu achten, dass nur so viel Druck auf die Wunde ausgeübt wird, dass das Blut weiterhin zirkulieren und das umliegende Gewebe kontinuierlich mit Sauerstoff und Mineralien versorgen kann. Druckverbände kommen beispielsweise auch zum Einsatz, um den Erfolg einer Kompressionstherapie bei einem Lymphödem zu unterstützen.
Was ist ein Druckverband?
Ein Druckverband ist eine Form der Wundversorgung. Dabei wird mithilfe einer sterilen Wundauflage zunächst die Wunde abgedeckt und mit einem Wundpolster und einem Verband Druck auf die Wunde ausgeübt. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise vorbeugen, dass eine Person mit einer stark fließenden oder spritzenden Wunde zu viel Blut verliert.
Wann ist ein Druckverband nötig?
Der Druckverband ist in allen Situationen nützlich, in denen es darum geht, einen starken Blutverlust zu verhindern. Er kommt im Rahmen der Ersten Hilfe zum Einsatz, zum Beispiel nach einer Schnitt- oder Stichverletzung an Arm, Rumpf oder Bein. Auch nach bestimmten Untersuchungen, bei denen eine Arterie verletzt wurde, ist ein Druckverband nötig – zum Beispiel nach einer Herzkatheteruntersuchung. In der Kompressionstherapie, beispielsweise bei einem Lymphödem, übt der Verband von außen Druck auf Muskulatur und Venen aus. Dadurch verengt sich der Durchmesser der Venen und die Venenklappen können besser schließen. Auf diese Weise sackt das Blut nicht mehr in die Füße ab, und die Wasseransammlung in den Beinen wird reduziert.
Weitere Anwendungsgebiete für einen Druckverband können sein:
- Nach Operationen an Armen oder Beinen
- Als Thromboseprophylaxe
- Zur Narbenkompression nach einer Verbrennung
Druckverband anlegen: Schritt für Schritt
Idealerweise wird der Druckverband im Liegen angelegt. So lassen sich Sturzverletzungen vermeiden, sollte die verletzte Person bereits viel Blut verloren haben und das Bewusstsein verlieren.
Um einen Druckverband anlegen zu können, sind folgende Materialien nötig:
- Sterile Handschuhe, um sich selbst vor einer Infektion, z.B. Hepatitis oder HIV, zu schützen und die Wunde nicht zu beschmutzen (kontaminieren)
- Sterile Kompressen als Wundauflage
- Ein bis zwei Verbandsrollen, eine davon dient als Druckpolster
- Verbandsklammern oder Klebepflaster
Es ist sinnvoll, diese Materialien immer im Verbandkasten im Auto oder in der Hausapotheke vorrätig zu haben und nach Gebrauch zu ersetzen. Sollte im Notfall kein Verbandkasten in der Nähe sein, eignen sich auch
- ein möglichst sauberes Stück Stoff als Kompresse,
- eine Packung Taschentücher oder zusammengerollte Socken als Druckpolster,
- Stoffstreifen als Verband und
- Klebeband, wie man es aus dem Büro kennt, um den Verband zu fixieren.
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So wird der Druckverband angelegt:
- Handschuhe anziehen
- Falls die Person ansprechbar ist, beruhigen und bitten, den verletzten Arm oder das Bein hochzuhalten. Auf diese Weise wird die Blutzufuhr verringert.
- Die Kompresse mit Druck auf die Wunde legen. Die betroffene Person, wenn möglich, darum bitten, den Druck mit der Hand aufrechtzuerhalten, bis die Kompresse mit dem Verband in Position gehalten werden kann.
- Verbandsrolle auf Höhe der Kompresse ansetzen, festhalten und mehrfach mit Zug um die betroffene Gliedmaße abrollen, um die Kompresse zu fixieren.
- Eine zweite Verbandsrolle nehmen und mit der Verpackung auf die fixierte Kompresse legen. Alles mit dem Rest der ersten Verbandsrolle weiter umwickeln.
- Verband mit Verbandsklammer oder Klebepflaster befestigen.
- Die betroffene Extremität weiterhin hochlagern.
- Sollte der Druckverband weiter blutig durchnässen, muss ein weiterer Druckverband um den ersten gewickelt werden.
Im Anschluss den Notruf absetzen und die verletzte Person emotional betreuen. Zudem ist es wichtig, regelmäßig den Puls und die Atmung zu kontrollieren. Auch sollte sichergestellt sein, dass der Druckverband nicht so fest sitzt, dass die Nerven eingeklemmt oder die Durchblutung der Bereiche, die dem Verband folgen, nicht gewährleistet ist. Sonst können Taubheitsgefühle auftreten oder Gewebe absterben (nekrotisieren).
Verliert die Person das Bewusstsein, ist es wichtig, dass sie in die stabile Seitenlage umgelagert oder wiederbelebt (reanimiert) wird, sollte der Herzschlag aussetzen. Sind weitere Menschen anwesend, sollte der Notruf abgesetzt werden, während der Druckverband angelegt wird. Je schneller die Verletzung professionell begutachtet und versorgt wird, desto besser.
Welche Risiken bestehen bei einem Druckverband?
Vor allem Ersthelfenden fehlt in der Regel die Erfahrung darin, beim Anlegen des Druckverbands das richtige Maß an Druck auszuüben. Daher ist es sehr wichtig, den Bereich um den Druckverband herum so lange zu kontrollieren, bis die Rettungskräfte vor Ort sind und sich um die verletzte Person kümmern können. Fühlen sich die Finger oder Zehen der versorgten Extremität kalt an, verfärben sie sich blau oder kann die verletze Person diese Körperteile nicht bewegen, muss der Verband gelockert werden.
Ist es notwendig, wegen einer Stichverletzung ein Druckverband anzulegen, kann es vorkommen, dass sich noch ein spitzer Gegenstand in der Wunde befindet. Diese zu entfernen, obliegt der ärztlichen Fachkraft. Ersthelfende können den Druckverband an einer höherliegenden Stelle anbringen, damit der Gegenstand nicht vom Verband bedeckt oder tiefer in die Wunde gedrückt wird.
Bei stark blutenden Wunden geraten Menschen schnell in eine lebensbedrohliche Situation. Auch wenn keine sterilen Materialien zur Hand sind und der Druckverband improvisiert wird, können Menschen im Notfall mehr falsch machen, indem sie nicht handeln. Wichtig ist es, wenn möglich, auf den Eigenschutz zu achten und Handschuhe zu tragen.
Veröffentlicht am: 09.07.2025
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Quellen
[1] Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Schnittwunden – wie lege ich einen Druckverband an? https://www.gesundheitsinformation.de/wie-lege-ich-einen-druckverband-an_87108.html
[2] Pschyrembel. Online. Kompressionsverband. https://www.pschyrembel.de/Druckverband/K0C14/doc/
[3] Pschyrembel. Online. Lymphödem. https://www.pschyrembel.de/lymph%C3%B6dem/K0DFB/doc/
[4] Johanniter. Erste Hilfe Tipps: Wundversorgung & Blutung stoppen. https://acht.johanniter.de/erste-hilfe-tipps-wundversorgung-blutung-stoppen/
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