Wundheilung beschleunigen – was kann ich tun?

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Unser Körper ist ein Meister der Regeneration – das beweist er besonders bei der Heilung von Wunden. Ob nach einer Operation oder Schnitt mit dem Küchenmesser: Meist schafft es die Haut, ohne medizinische Hilfe zu heilen. Aber woran liegt es, wenn eine Wunde schlecht heilt? Und wie kann man den Prozess unterstützen?
Welche Wundheilungsphasen gibt es?
Wenn unsere Haut eine Verletzung erleidet, versucht sie möglichst schnell das betroffene Gewebe wieder zu verschließen. Das ist wichtig, damit Keime und Umweltreize wie Kälte oder Reibung keinen weiteren Schaden anrichten. Dabei sind die Wundheilungsphasen Schwerstarbeit für unseren Organismus:
- Reinigung (Exsudationsphase): Bluten reinigt zwar die Wunde, aber ein zu großer Blutverlust ist gefährlich. Deshalb setzt nach kurzer Zeit die Blutgerinnung ein. Stattdessen produziert der Körper nun größere Mengen Wundsekret – es sorgt dafür, dass Keime, Schmutz und alte Zellen ausgespült werden. Unterstützt wird dieser Prozess auch durch weiße Blutkörperchen wie Makrophagen und Granulozyten, die ebenfalls Bakterien und Fremdkörper bekämpfen. Diese Phase ist normalerweise nach drei Tagen abgeschlossen.
- Reparatur (Granulationsphase): Blutgefäße und Bindegewebe beginnen nun, vom Rand der Wunde aus in die verletzte Stelle hineinzuwachsen. Das neue Gewebe ist dank der hohen Gefäßdichte rot und feucht. Durch die Bildung von Kollagen – ein Eiweißstoff der Haut und des Bindegewebes - verschließt sich die Wunde nach und nach, indem sich die Wundränder zusammenziehen. Dieser Prozess dauert meist bis zu zehn Tage an. Dabei bildet sich oft auch Schorf – eine Kruste aus getrocknetem Blutplasma und Blutkörperchen, die die verletzte Stelle schützt.
- Regeneration (Epithelisierungsphase): Das neue Gewebe wird stärker und stabiler, die Bildung von Gefäßen und Wundsekret nimmt ab. Dadurch entsteht langsam Narbengewebe, das im Lauf von bis zu drei Monaten ausheilt und seine volle Belastbarkeit entwickelt.
Wie unterscheiden sich primäre und sekundäre Wundheilung?
Von primärer Wundheilung ist die Rede, wenn die gesunden Wundränder wieder direkt zusammenwachsen. Das ist sowohl der Fall bei kleineren Schnittwunden wie auch nach Operationen oder wenn eine Wunde genäht wurde. Dabei bildet sich eine schmale Narbe, die keine weiteren Komplikationen verursacht.
Sekundäre Wundheilung dagegen betrifft große Verletzungen, bei denen die Ränder des gesunden Gewebes nicht wieder zusammenwachsen können. Stattdessen füllt der Körper die Wunde von innen mit neuem Gewebe auf. Diese sogenannte offene Wundheilung findet sich auch beim Wundliegen von Bettlägerigen oder Fußgeschwüren aufgrund von Diabetes. Und manchmal ist sie auch gewollt: Infizierte Wunden sollten offen heilen, damit sich unter der Naht keine Keime vermehren und Wundsekret und Eiter abfließen können.
Was sind die Symptome einer Wundheilungsstörung?
Wenn eine Wunde schlecht oder nicht heilt, zeigen sich verschiedene Symptome, je nach Ursache der Wundheilungsstörung:
- Risse im Wundgewebe
- Kein Zusammenwachsen der Wundränder
- Neu entstehende Blutergüsse
- Ansammlung von Wundsekret unter der Wunde
- Schmerzen
- Blutungen
Wann sollte sich der Arzt eine Wunde anschauen?
Bitte suchen Sie bei jedem Verdacht auf eine Wundheilungsstörung Ihren Arzt auf, vor allem aber bei Anzeichen einer Wundinfektion – diese kann zu einer lebensgefährlichen Blutvergiftung führen:
- Die Wunde ist stark gerötet, warm und riecht übel.
- Sie ist schmerzhaft und zeigt zunehmenden Wundausfluss.
- Die Lymphknoten im Bereich der Wunde sind geschwollen.
- Sie haben Fieber.
Was sind Ursachen für schlecht heilende Wunden?
Wundheilungsstörungen sind relativ häufig – sie gelten zum Beispiel als eine der häufigsten Operations-Komplikationen. Dabei sind vor allem ältere Menschen über 60 gefährdet: Sie leiden dreimal so oft unter schlecht oder nicht heilenden Wunden als Jüngere. Das liegt auch daran, dass sie häufiger Grunderkrankungen mitbringen – die wiederum der größte Risikofaktor für Wundheilungsstörungen sind, egal in welchem Alter. Dazu zählen zum Beispiel:
- Diabetes
- Gefäßerkrankungen (z.B. chronisch venöse Insuffizienz oder arterielle Verschlusskrankheit)
- Hauterkrankungen
- Tumore (und die Nebenwirkungen der Behandlung wie Chemo- oder Strahlentherapie)
- Hohe Bilirubinspiegel (durch Leber- oder Gallenerkrankungen)
- Schwere Infektionen (HIV, Tuberkulose)
- Blutarmut
- Dehydrierung (Austrocknung)
Weitere Gründe für eine schlechte Wundheilung können sein:
- Wundversorgung und -pflege: Wunden sollten sauber sein und genügend Sauerstoff bekommen. Ein falscher oder zu fest sitzender Verband behindert die Luftzufuhr, genauso wie eine zu straffe oder zu spät entfernte Naht.
- Rauchen: Wer raucht, sabotiert die Wundheilung: Bei Rauchern steigt die Quote der Wundheilungsstörungen nach einer OP auf 50 % - im Vergleich zu ca. 20 % bei Nichtrauchern. Rauchen kann außerdem die Blutungsneigung erhöhen.
- Ernährung: Da viele komplexe Körpersysteme an der Wundheilung beteiligt sind, benötigt der Körper ausreichend Eiweiße, Vitamine und Mineralstoffe. Ein Zinkmangel kann beispielsweise die Zellteilung verlangsamen und die Immunabwehr schwächen – das kann zu schlecht heilenden und entzündeten Wunden beitragen.
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Wie kann ich die Wundheilung beschleunigen?
Die Therapie von Wundheilungsstörungen liegt meist in der Behebung der Ursache oder Grunderkrankung und gehört in die Hände eines Arztes. Aber auch wenn keine ernsthafte Wundheilungsstörung oder Erkrankung vorliegt, können Sie bei der Wundbehandlung viel tun, um die Heilung zu fördern und zu beschleunigen. Ob nach einem Schnitt mit dem Küchenmesser oder für die Wundheilung nach einer OP – generell gilt:
- Halten Sie die Wunde sauber und vermeiden Sie häufiges Berühren. Von aggressiven Reinigungsprodukten oder zu häufigem Waschen ist allerdings abzuraten.
- Schützen Sie die Wunde nach dem Reiningen mit Pflaster oder Verbänden. Zudem sorgen Sie so für ein feuchtwarmes Wundklima, was ebenso die Heilung fördert.
- Achten Sie darauf, dass Verbandsmaterial oder Nähte keinen Zug auf die Wundränder ausüben. Lagern Sie das betroffene Körperteil wenn möglich hoch und ruhig.
- Gönnen Sie sich eine ausgewogene Ernährung mit genügend Eiweiß, Obst und Gemüse. So lassen sich eine Unterernährung und Mangelzustände verhindern, die sich negativ auf die Wundheilung auswirken können. Wenn Sie über die Ernährung nicht genügend Nährstoffe aufnehmen können, wenden Sie sich an Ihre Apotheke. Diese kann Ihnen geeignete Ersatzpräparate empfehlen.
- Lassen Sie die Finger von Zigaretten – Raucher weisen signifikant mehr Wundheilungsstörungen auf. Zumindest in der Zeit vor und nach einer Operation ist ein Rauchstopp dringend zu empfehlen.
Mittel zur Wundheilung
- Bei kleineren Wunden helfen Wunddesinfektions-Sprays die Verletzung zu reinigen und vor Infektionen zu schützen.
- Sobald eine Wunde geschlossen ist, können Wund- und Heilsalben die Regeneration der Haut beschleunigen. Dafür sind besonders Cremes mit den Wirkstoffen Dexpanthenol, Zink oder antiseptische Salben geeignet, die antibiotisch wirken.
- Für eine schnelle und unkomplizierte Wundheilung ist oft ein feuchtes Wundklima besser als ein trockenes, wie es zum Beispiel unter Wundschorf entsteht. Eine feuchte Wundheilung gewährleisten Sie durch die Verwendung von hydroaktiven Gels, Pflastern und Verbänden, die ein Austrocknen der Wunde verhindern.
Welche Hausmittel fördern die Wundheilung?
Bei kleineren, unkomplizierten Wunden gibt es darüber hinaus einige Hausmittel, die sich bei der Wundbehandlung bewährt haben:
- Schwarz- und Kamillentee wirken desinfizierend und blutstillend. Tränken Sie eine Kompresse in abgekühltem Tee oder legen Sie den – ebenfalls abgekühlten – Teebeutel auf die Wunde.
- Zink- und Arnikasalben fördern die Wundheilung und wirken antientzündlich. Entsprechende Produkte bekommen Sie in der Apotheke oder Drogerie.
- Honig ist ebenfalls ein wirksames natürliches Wundheilungsmittel. Da er als Naturprodukt jedoch nicht bakterienfrei ist, empfiehlt es sich, auf medizinischen Honig, den sogenannten Medihoney, aus der Apotheke zurückzugreifen.
- Teebaumöl hat eine antiseptische Wirkung und kann zum Beispiel mit Wasser verdünnt zum Reinigen der Wunden genutzt werden. Es hilft so zum anderen auch bei der Blutgerinnung.
Expertenrat: Theresa Holler

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