Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der Lasertherapie

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Zusammenfassung
Bei der Lasertherapie werden energiereiche Lichtstrahlen auf verschiedene Gewebestrukturen gerichtet, die unter der großen Hitze zerstört werden. Auf diese Weise lassen sich etwa als unästhetisch empfundene, gutartige Hautveränderungen abtragen, Blutungen stillen, Gewebe befestigen oder eine Fehlsichtigkeit wie die Kurzsichtigkeit behandeln. Es gibt verschiedene Formen von Lasern. Um diese zu führen, benötigen fachmedizinische Kräfte eine Fortbildung und Erfahrung für einen sicheren Umgang.
Was ist eine Lasertherapie?
Die Lasertherapie bezeichnet eine Behandlung mit stark gebündelten und energiereichen Lichtstrahlen (Laser). Diese lassen sich in kosmetischen und medizinischen Fachbereichen zur Behandlung einsetzen. Der Laser wird dabei auf verschiedene Körperbereiche gerichtet, um diese gezielt zu behandeln. Die Wirkung, welche die Laserstrahlen auf das Zielgewebe haben soll, lässt sich beeinflussen über
- die Wellenlänge der Lichtstrahlen,
- ihre Intensität,
- die Pulsdauer und
- die Pulsfrequenz.
In der Lasertherapie lassen sich vier verschiedene Verfahren unterscheiden:
- Laserkoagulation: Zellen werden durch die Hitze des Lasers erhitzt und zerstört; Anwendung z.B. in der Augenheilkunde
- Laserablation: Hautveränderungen werden mittels Lasers abgetragen
- Laserphototherapie: zur Behandlung von Hauterkrankungen
- Laserepilation: zur dauerhaften Entfernung von Gesichts- oder Körperhaaren
Durch die Laserstrahlen werden Zielstrukturen am oder im Körper stark erhitzt und dadurch zerstört. So lassen sich beispielsweise gutartige Hautveränderungen wie Alterswarzen gezielt abtragen, indem sie durch die Laserstrahlen verdampft werden (ablative Lasertherapie). Auf der Hautoberfläche angewendet, hinterlässt der Laser eine kleine Brandwunde. Das umliegende Gewebe bleibt dabei verschont. Auch tieferliegende Strukturen werden durch die große Hitze zerstört, um dann von speziellen Zellen des Immunsystems abgebaut zu werden.
Eingesetzt wird die Lasertherapie in unterschiedlichen Fachbereichen der Medizin, darunter die
- Dermatologie, auch im kosmetischen bzw. ästhetischen Fachbereich
- Innere Medizin, z.B. in der Gastroenterologie oder Kardiologie
- Chirurgie,
- Zahnmedizin oder
- Ophthalmologie.
Wann kann eine Lasertherapie helfen?

In der ästhetischen Dermatologie lassen sich folgende gutartige Hautveränderungen durch eine Lasertherapie behandeln:
- Alterswarzen oder -flecken
- Akne-, Verbrennungs- oder Operationsnarben
- Warzen
- Gutartige, gestielte oder kugelige Hautwucherungen (Fibrome)
- Oberflächlich sichtbare Gefäßerweiterungen, zum Beispiel bei Rosazea oder Besenreisern
- Kleine Fettablagerungen in Form von gelblichen Knötchen (Xanthelasmen), z.B. um die Augen herum
- Gesichtsverjüngung (Facial Rejuvenation), bei der die oberste Hautschicht und damit etwa Falten oder Altersflecken durch viele kleine Lichtimpulse in einer feinen Schicht abgetragen werden
- Hängende Gesichtsstrukturen wie Hängebacken, Doppelkinn oder ein faltiger Hals
- Tattooentfernung

Mit der Laserbehandlung ist es auch möglich, Körperbehaarung, zum Beispiel im Gesicht, an der Brust oder den Beinen, zu entfernen. Diese Behandlung wird oft aus kosmetischen Gründen angewandt. Allerdings kann sie auch bei Akne inversa sinnvoll sein. Dabei handelt es sich um eine chronische Hauterkrankung, bei der es durch die häufigen Entzündungen im Bereich der Haarfollikel zu Abszessen oder knotigen Narben kommen kann.
In anderen medizinischen Fachbereichen ist die Lasertherapie eine gängige Behandlungsmethode, unter anderem um
- Blutungen zu stillen
- Nieren-, Gallen- oder Blasensteine zu zertrümmern
- Um Engstellen zu beseitigen, zum Beispiel an der Halsschlagader (Carotisstenose)
- Augen zu lasern, z.B. im Rahmen einer LASIK, um eine Kurzsichtigkeit (Myopie) oder Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) zu beheben. Bei einer Netzhautablösung wird durch die große Hitze des Lasers Netzhautgewebe zerstört, um eine Vernarbung des Gewebes herbeizuführen, die eine weitere Ablösung verhindert (Laserkoagulation), und so einer Erblindung vorzubeugen.
- Entfernung von Granulationsgewebe, einer vorläufigen Form von Gewebe, das während der Wundheilung entsteht, um die Wundheilung zu fördern
- Zur Behandlung angeborener Gefäßerkrankungen wie arterielle, venöse oder lymphatische Fehlbildungen
- Schmerzlinderung am Bewegungsapparat durch Laserakupunktur, z.B. bei Muskelverspannungen im Nacken, Muskel-, Bandzerrungen und Schleuderverletzungen der Halswirbelsäule, Neuralgien oder Migräne
- Zur Behandlung der Weißfleckenkrankheit (Vitiligo)
- Präkanzeröse Schleimhautveränderungen, z.B. bei Leukoplakie
Lasertherapie – lieber nicht im Kosmetikstudio
Manche Kosmetikstudios bieten Faltenentfernung, Gesichtsverjüngung oder Narbenbehandlung per Laser an. Oft sind die Personen, die den Laser in der Behandlung führen, nicht ausreichend ausgebildet, um zum einen mit diesen energiereichen Strahlen umzugehen und zum anderen um Menschen, die diese Behandlung gebucht haben, ausreichend informieren zu können. Selbst medizinische Fachkräfte dürfen einen Laser erst nach einer entsprechenden Fortbildung führen. Hinzu kommt, dass sie eine Berufshaftpflichtversicherung abschließen müssen, die bei nachgewiesenen Behandlungsfehlern in Kraft tritt.
Wie wird eine Lasertherapie durchgeführt?
Der Einsatz der Lasertherapie richtet sich nach der Art der Beschwerden und dem Bereich am Körper, für den die Behandlung vorgesehen ist. In jedem Fall allerdings geht dem Eingriff ein ausführliches Gespräch zu den Symptomen, Vorerkrankungen oder der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten voraus, die Anamnese. Diese wird im Bereich der kosmetischen Lasertherapie möglicherweise um eine Erfolgseinschätzung, zum Beispiel bei der Faltenbehandlung, ergänzt.
Vor Beginn der Lasertherapie wird der Operationsbereich am Körper in der Regel gesäubert und desinfiziert. Häufig werden zudem betäubende Tropfen verabreicht, Cremes aufgetragen oder eine örtliche Betäubung gesetzt. Je nach Operationsziel werden die Wellenlänge des Lasers, seine Impulsfrequenz und -dauer, also die Häufigkeit, in der die Lichtblitze abgesondert werden sollen, und deren Dauer sowie ihre Intensität eingestellt. Davon abhängig werden oberflächliche oder tieferliegende Körperstrukturen erreicht. Die Lasertherapie dauert etwa zehn bis fünfzehn Minuten. In den meisten Fällen sind allerdings mehrere Sitzungen nötig, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist, zum Beispiel bei einer laserbasierten Haarentfernung.
Nach einer dermatologischen Laserbehandlung ist die Haut gerötet und gereizt. Bis diese Reizungen abgeklungen sind, können bis zu sechs Wochen vergehen. In dieser Zeit sondert die Haut Feuchtigkeit ab, während sich neues Kollagen und eine neue Oberhaut bilden. Unterstützt wird diese Neubildung, indem feuchte Umschläge aufgelegt und spezielle Cremes aufgetragen werden, bis sich Krusten bilden. Lösen diese sich ab, kommt die neue, rosafarbene Haut zum Vorschein, die gegenüber Sonnenstrahlen sehr empfindlich ist. Wurde die Lasertherapie auf exponierten Hautstellen durchgeführt, ist es wichtig, diese für mindestens drei Monate mit einem hohen Lichtschutzfaktor von 30 oder höher zu schützen. Außer bei einer Lasertherapie an den Augen, tragen alle Menschen, die sich im Raum befinden, eine Laserschutzbrille, um das Sehorgan vor den schädlichen Auswirkungen der energiereichen Strahlung zu schützen.
Welche Risiken bestehen bei einer Lasertherapie?
Bei einer Lasertherapie kann es zu unerwünschter Narbenbildung oder Verbrennungen kommen, zum Beispiel im Gesicht oder an den Beinen. Die Schmerzen der Lasertherapie sind vom verwendeten Laser abhängig. Beim Nd:YAG-Laser reicht eine betäubende Creme oft aus, und der Laser wird als feine Nadelstiche wahrgenommen. Beim CO2-Laser ist eine örtliche Betäubung üblich. Des Weiteren kann es sein, dass die Behandlung trotz mehrerer Sitzungen nicht zum gewünschten Erfolg führt. Um dem vorzubeugen, nimmt ein ausführliches Gespräch eine hohe Stellung ein. Auch kann es helfen, eine zweite Meinung einzuholen, um die Erfolgschancen noch einmal einschätzen zu lassen. Wurde die Lasertherapie aus rein kosmetischen Gründen durchgeführt, kann dies die Kosten für die Person in die Höhe treiben, da diese in solchen Fällen generell nicht von der Krankenkasse übernommen werden.
Was ist bei einer Lasertherapie zu beachten?
Nach einer Lasertherapie ist es wichtig, sich an die Nachbehandlung zu halten, soweit eine solche ärztlich empfohlen wurde. Zudem ist es sinnvoll, alle Kontrolltermine wahrzunehmen. Besonders wichtig ist es, einen hohen Wert auf den Schutz der behandelten Haut vor den UV-Strahlen der Sonne zu legen. Empfehlenswert ist es außerdem, rein kosmetische Laserbehandlungen für die Herbst- oder Wintermonate zu planen, weil dann die UV-Strahlenbelastung niedriger ist. Wurden die Augen gelasert, ist eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr zunächst nicht möglich, da das Blickfeld möglicherweise noch eingeschränkt oder nur verschwommenes Sehen möglich ist. Gegebenenfalls ist es ratsam, gemeinsam mit einer weiteren Person zur Behandlung zu gehen, die Sie anschließend nach Hause bringen kann.
Veröffentlicht am: 17.06.2025
Quellen
[1] S2k-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Dermatologie. Lasertherapie der Haut. AWMF-Register-Nr. 013-095. Stand 2022. https://register.awmf.org/assets/guidelines/013-095l_S2k_Lasertherapie-der-Haut_2022-03.pdf
[2] S1-Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG). Diagnostik und Therapie der Vitiligo. AWMF-Register-Nr.: 013-093. Stand 2021. https://register.awmf.org/assets/guidelines/013-093l_S1_Diagnostik-Therapie-Vitiligo_2021-04.pdf
[3] Deutsche Gesellschaft für Dermatochirurgie e. V. Ästhetische Dermatologie. https://dgdc.de/aesthetische-dermatologie.html
[4] Pschyrembel. Online. Laser-Therapie. https://www.pschyrembel.de/Laser-Therapie/B07M9
[5] Pschyrembel. Online. Laserkoagulation. https://www.pschyrembel.de/Laserkoagulation/B056E
[6] Pschyrembel. Online. Blasensteinlithotripsie. https://www.pschyrembel.de/Blasensteinlithotripsie/Z029L
[7] Verbraucherzentrale Hamburg. Laserbehandlung der Haut beim Arzt oder im Kosmetikstudio? https://www.vzhh.de/themen/gesundheit-patientenschutz/behandlungsfehler/laserbehandlung-der-haut-beim-arzt-im-kosmetikstudio
[8] Universitätsklinikum Düsseldorf. Lasertherapie. https://www.uniklinik-duesseldorf.de/patienten-besucher/klinikeninstitutezentren/klinik-fuer-mund-kiefer-und-plastische-gesichtschirurgie/behandlungsspektrum/lasertherapie
[9] Uniklinikum Würzburg. Lasertherapie. https://www.ukw.de/hautklinik/schwerpunkte/spezielle-therapien/lasertherapie/
[10] Universitätsklinikum Giessen. Rotablation, Laser-Koronarangioplastie. https://www.ukgm.de/ugm_2/deu/ugi_kar/23433.html
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