Dellwarzen - Entstehung und Behandlung

Schnelleinstieg in unsere Themen
Dellwarzen sind halbkugelförmige Hautgebilde mit einer Delle auf der Oberfläche. Sie sind die Folge einer Infektion mit dem Molluscum-contagiosum-Virus. Werden sie aufgekratzt oder ausgedrückt, lassen sie sich leicht auf andere Körperregionen oder Menschen übertragen. Sie sind nicht behandlungsbedürftig, da sie häufig von selbst abklingen. Sie werden allerdings oft als ein kosmetisches Problem betrachtet, wenn sie im Gesicht auftreten. Dann stehen verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung.
Was sind Dellwarzen?
Dellwarzen (Mollusca contagiosa) sind eine weltweit verbreitete Hauterkrankung, die besonders in tropischen Breiten auftreten. Für ansonsten gesunde Menschen harmlos, treten sie unabhängig vom Geschlecht auf. Allerdings sind Kinder, Menschen mit der Neigung, Allergien zu entwickeln und sexuell Aktive häufiger von Dellwarzen betroffen als andere.
Während andere Warzen wie die Dornwarzen durch humane Papillomaviren verursacht werden, sind Dellwarzen die Folge einer Infektion mit dem hochansteckenden, aber harmlosen Molluscum-contagiosum-Virus aus der Familie der Pockenviren.
Die Dellwarze wird auch als Schwimm- oder Schwimmbadwarze bezeichnet, da sie oft nach einem Aufenthalt in Bädern oder Saunen auftritt.
Wie äußern sich Dellwarzen?
Bei Dellwarzen handelt es sich um breite, halbkugelförmige Hautknoten mit einer zentral liegenden Delle auf der Oberfläche. Sie wirken wachsartig und sind von weißlicher, gelblicher oder rosa Farbe. Durch die Öffnung in der Delle entweicht der infektiöse Inhalt, wenn die Dellwarze gedrückt wird. Oft bleibt der Juckreiz bei dieser Hauterkrankung aus.
Bei ansonsten gesunden Menschen treten etwa 20 dieser Hautknoten gruppiert auf ein oder zwei Körperbereiche begrenzt auf. Dabei erreichen sie eine Größe zwischen 0,1 und 0,4 Zentimetern. Typischerweise sind beispielsweise Oberkörper und -arme, Achselfalten und Augenlider betroffen. Die Dellwarzen können sich allerdings auch über den gesamten Körper verteilen.
Bei Erwachsenen ist nach einer Infektion mit dem Molluscum-contagiosum-Virus häufiger der Genitalbereich befallen als andere Körperstellen.
Wie kommt es zu Dellwarzen?
Das Molluscum-contagiosum-Virus gelangt in die Zellen der oberen Hautschicht (Epidermis) durch

- aufgeweichte Haut, zum Beispiel nach dem Schwimmen
- Schürfwunden,
- Pilzinfektionen,
- trockene, rissige Haut, so zum Beispiel bei Neurodermitis.
Das Virus vermehrt sich in den Hautzellen, welche in der Folge anwachsen und zur typischen Form der Dellwarzen wuchern. Werden sie versehentlich oder weil sie jucken aufgekratzt, verteilt sich das infektiöse Sekret entlang der Kratzbewegung. Durch Kratzen rauen die Betroffenen die obere Hautschicht an und vereinfachen den Viren so die Infektion weiterer Hautbereiche. Auf diesem Weg breiten sich die Dellwarzen aus.
Weitere Infektionswege für Dellwarzen sind
- Durch mit dem Virus verunreinigte Gegenstände (indirekter Kontakt) wie Handtücher oder Kleidung.
- Über infizierte Personen (direkter Kontakt) bei engem Körperkontakt oder Geschlechtsverkehr.
Die Inkubationszeit, also der Zeitraum vom Zeitpunkt der Ansteckung bis die ersten Symptome auftreten, ist mit zwei Wochen bis wenigen Monaten lang. Eventuell ist für die betroffene Person nicht mehr nachvollziehbar, wo oder bei wem sie sich angesteckt hat.
Wie werden Dellwarzen diagnostiziert?
In der Regel reicht die Blickdiagnose aus, um Dellwarzen festzustellen. Nur selten müssen Hautproben entnommen werden, um diese feingeweblich (histologisch) zu untersuchen. Da sonstige Symptome wie Fieber oder Gelenkschmerzen ausbleiben, ist eine weitere körperliche Untersuchung nicht notwendig. Treten sie auch im Genitalbereich auf, empfiehlt der Arzt unter Umständen, die vergangenen Sexualkontakte über die Infektion zu informieren.
Wie werden Dellwarzen behandelt?
Oftmals heilen Dellwarzen nach durchschnittlich 18 Monaten ohne Behandlung aus. Viele Menschen empfinden sie allerdings als kosmetisch störend – vor allem, wenn sie gruppiert auf dem Augenlid oder an anderen sichtbaren Körperstellen auftreten. Dellwarzen lassen sich operativ entfernen oder medikamentös behandeln.
Operative Methoden bei Dellwarzen:
- Mit chirurgischen Instrumenten wie dem scharfen Löffel oder der Ringkürette lassen sich die Dellwarzen abtragen oder anritzen und ausdrücken. Vor und nach der Behandlung werden die betroffenen Stellen desinfiziert, um eine Übertragung der Viren auf andere Hautareale zu vermeiden. Diese Therapieform stellt bei nur vereinzelt auftretenden Dellwarzen das Mittel der Wahl dar und sollte nur von einem (Haut-) Arzt durchgeführt werden.
- Vereisen mit flüssigem Stickstoff (Kryochirurgie). Die extreme Kälte zerstört die Zellstruktur der Dellwarzen, wodurch diese absterben.
- Abtragen der Dellwarzen mit einem Laser.
Auch wenn diese Eingriffe schmerzfrei sind, trägt der Arzt bei Kindern eine Betäubungscreme auf.
Medikamentös werden Dellwarzen bei Erwachsenen oft mit einer Lösung behandelt, die stark verdünntes Kaliumhydroxid enthält. Zweimal täglich oder nach Empfehlung des Arztes aufgetragen, kommt es zu einer Entzündung um die Hautveränderungen herum. Dadurch beschleunigt sich der Heilungsprozess. Bei Kindern wird oft eine Vitamin-A-Säure-Creme angewendet.
Der Arzt verschreibt Antibiotika, wenn es zu einer Infektion mit Bakterien gekommen ist. Diese tritt beispielsweise auf, wenn durch das Kratzen an den Dellwarzen die Haut verletzt wird. Hautbakterien können über diesen Weg in den Körper einwandern und eine Entzündung auslösen.
Wie können Sie sich vor Dellwarzen schützen?
Dellwarzen lassen sich besonders innerhalb eines Haushaltes oder auch in Kindergärten schnell von Mensch zu Mensch übertragen. Um zu verhindern, dass sie auftreten oder sich weiterverbreiten, ist es insbesondere für infizierte Personen wichtig, bestimmte Verhaltensregeln einzuhalten:
- Nutzen sie Schuhwerk wie Turnschuhe oder Badeschlappen, wenn Sie sich in Turnhallen, Schwimmbädern oder Saunen und den Umkleidekabinen bewegen.
- Decken Sie die Dellwarzen mit wasserfesten Pflastern ab, wenn sie öffentliche Bäder oder Saunen besuchen.
- Achten Sie darauf, dass jeder im Haushalt seine eigenen Handtücher nutzt und Kleidung nicht geteilt wird.
Veröffentlicht am: 15.07.2025
____________________________________________________________________________________________________________________________
Das könnte Sie auch interessieren
Quellen
[1] Pschyrembel.online. Molluscum contagiosum. https://www.pschyrembel.de/Dellwarze/K0EEC/doc/
[2] Altmeyers Enzyklopädie. Molluscum contagiosum. https://www.altmeyers.org/de/dermatologie/molluscum-contagiosum-2511
Unsere Qualitätssicherung

„Die Beratung und Sicherheit unserer Kunden haben bei mir oberste Priorität. So habe ich mich insbesondere der Therapiebegleitung von Menschen mit chronischen Krankheiten und dem Thema Arzneimittelsicherheit verschrieben. Mit den Ratgebern verfügen wir über eine Plattform, um unseren Kunden verständlich aufgearbeitete pharmazeutische Informationen jederzeit online abrufbar zur Verfügung zu stellen.“
Michaela Tünnermann ist seit vielen Jahren als Apothekerin bei Shop Apotheke tätig. Sie hat unter anderem smart THERAPIE PLUS mit aufgebaut, um Menschen mit chronischen Erkrankungen zu helfen, besser mit ihrer Therapie leben zu können. Mit ihrer langjährigen Expertise steht sie hinter unseren Ratgebern von Shop Apotheke, mit denen wir Sie umfassend über verschiedene gesundheitsbezogene Themen informieren und Ihnen wichtige Apotheker-Tipps geben.