Periorale Dermatitis – Behandlung und Ursache

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Als periorale Dermatitis bezeichnet man eine Hautentzündung im Gesicht. Meist ist sie eine Unverträglichkeitsreaktion auf Kosmetika. Entsprechend sind Frauen zwischen 16 und 45 Jahren unter den von einer perioralen Dermatitis betroffenen Menschen am häufigsten vertreten. Andere Begriffe für periorale Dermatitis sind Mundrose, rosazea-artige Dermatitis und Stewardessen-Krankheit.
Was ist periorale Dermatitis?
Periorale Dermatitis ist eine Entzündung der Gesichtshaut, in der Regel rund um den Mund (perioral). Sie entsteht durch die Anwendung von Kosmetika wie Gesichtspflege, Reinigungsprodukte oder Make-up, die nicht – oder nicht im angewendeten Ausmaß – vertragen werden.
Früher nannte man die Erkrankung auch Mannequin- oder Stewardessen-Krankheit, da diese Berufsgruppen sich in der Regel besonders stark und häufig schminken.
Periorale Dermatitis ist erst einmal ungefährlich und nicht ansteckend. Allerdings ist sie für die Betroffenen oft sehr belastend – sowohl aufgrund der körperlichen Symptome als auch aus optischen Gründen. Eine stark sichtbare Entzündung mitten im Gesicht zu haben, ist unangenehm und kann das soziale Leben einschränken.
Wie äußert sich periorale Dermatitis?
Die periorale Dermatitis hat ein sehr typisches Aussehen: Rund um den Mund breiten sich Rötungen, kleine Knötchen (Papeln) und bisweilen mit Eiter gefüllte Bläschen (Pusteln) aus. Direkt um die Lippen bleibt meist eine schmale Zone ohne Veränderungen, in der die Haut gesund ist. Manchmal schuppt das betroffene Hautareal. Nicht selten tritt periorale Dermatitis zusätzlich an den Nasenflügeln und -löchern oder rund um die Augen auf.
An den betroffenen Stellen spannt die Haut, juckt oder brennt und fühlt sich trocken an.
Wenden Personen mit perioraler Dermatitis kortisonhaltige Salben an, die die Entzündung und den Juckreiz mildern sollen, wirken diese meist nur kurz. Danach verschlimmern sich die Symptome gelegentlich.
Was verursacht periorale Dermatitis?
Die häufigste Ursache für periorale Dermatitis ist die (übermäßige) Verwendung von Kosmetika. Diese können die Barrierefunktion der Haut stören, sodass sie mit den genannten Symptomen reagiert. Nicht immer lässt sich klären, welche Substanz am Ende verantwortlich war. Häufig sind es Reinigungsprodukte oder Make-up (zum Beispiel Gesichtswasser und -milch, Pflegecreme, Foundation), die die betroffenen Personen nicht vertragen (Intoleranzreaktion der Haut). Manchmal liegt es an der Kombination bestimmter Produkte oder an der Häufigkeit der Anwendung: Ein bei gelegentlicher Nutzung unproblematisches Make-up kann bei täglicher Verwendung periorale Dermatitis auslösen, etwa weil es die Haut zu sehr austrocknet.
Mitunter entsteht periorale Dermatitis, wenn über einen längeren Zeitraum Kortisonsalben und -cremes im Gesicht angewendet werden. Weitere mögliche Ursachen für periorale Dermatitis sind:
- Atopische Dermatitis (Neurodermitis)
- Hormonelle Verhütungsmittel
- UV-Licht
- Hormonschwankungen
- Wettereinflüsse (Hitze, Wind, etc.)
Wie wird die Diagnose periorale Dermatitis gestellt?
In der Regel ist das Aussehen der perioralen Dermatitis so eindeutig, dass die Diagnose klar ist. Dennoch gibt es andere Hautausschläge (Ekzeme), die ausgeschlossen werden müssen, wenn die Erkrankung nicht deutlich erkennbar ist. Dazu zählen:
- Akne
- Atopische Dermatitis (Neurodermitis)
- Lippenleck-Ekzem (v. a. bei Kindern)
- Kontaktallergie
Wie sieht die Behandlung bei perioraler Dermatitis aus?
Das Fatale bei perioraler Dermatitis ist: Durch das Trockenheitsgefühl im Gesicht und andere unangenehme Symptome wie Juckreiz cremen viele Betroffene ihre Haut noch mehr ein als zuvor, um dem etwas entgegenzusetzen. Häufig verstärkt das die Symptome, da weiterhin Wirkstoffe auf die gereizte Haut gelangen, die dort nicht vertragen werden.
Daher besteht die Therapie der perioralen Dermatitis zuerst in einer Nulltherapie. Das bedeutet: Sämtliche Kosmetika werden komplett abgesetzt, also nicht mehr verwendet. Das betrifft nicht nur Make-up, sondern beispielsweise auch Reinigungsmilch und Pflegecreme. Dies kann Überwindung kosten, denn Juckreiz und Rötung bleiben meist erst einmal bestehen. Es kann Wochen dauern, ehe die periorale Dermatitis deutlich abheilt.
Direkt nach dem Absetzen der genutzten Produkte kommt es möglicherweise sogar zu einer Verschlimmerung der Symptome. Ein Durchhalten ist trotzdem unbedingt erforderlich und führt in der Regel zu einer kompletten und narbenlosen Abheilung.
Bei schwereren Fällen oder wenn eine Heilung ausbleibt, kann eine Behandlung mit Antibiotika und mit Salben aus der Neurodermitis-Therapie helfen. Diese hemmen die Entzündung und den Juckreiz. Ist der perioralen Dermatitis auch damit nicht beizukommen, können die Antibiotika als orale Medikation, zum Beispiel als Tabletten, verschrieben werden.
Meist dauert es länger, bis die periorale Dermatitis ganz abgeheilt ist.
Was können Sie selbst bei perioraler Dermatitis tun?
Wenn Sie vermuten, eine periorale Dermatitis zu haben, setzen Sie zunächst sämtliche Pflegemittel ab und schauen, ob eine Verbesserung eintritt. Sind die Symptome sehr unangenehm, suchen Sie zur Abklärung ihre hausärztliche oder hautärztliche Praxis auf.
Als Hausmittel bei perioraler Dermatitis können Umschläge mit schwarzem Tee helfen. Dazu lassen Sie puren schwarzen Tee 10–15 Minuten ziehen und abkühlen. Dann verwenden Sie ein weiches, sauberes Stoffläppchen, das Sie mit Tee getränkt auf die betroffenen Stellen legen und einige Minuten einwirken lassen. Dies können Sie mehrmals täglich wiederholen. Kochen Sie den Tee täglich frisch, damit er nicht mit Keimen verunreinig ist.
Veröffentlicht am: 28.07.2025
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ICD Code
ICD Codes sind Internationale statistische Klassifikationen der Krankheiten zu finden z.B. auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) oder Ärztebriefen. Die Zuordnung basiert auf dem Diagnoseschlüssel ICD-10 BMSGPK 2022 (März 2022)
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Quellen
[1] DEXIMED Hausarztwissen. Periorale Dermatitis. https://deximed.de/home/klinische-themen/haut/krankheiten/erytheme/periorale-dermatitis#stufen
[2] Deutsche Apothekerzeitung. Vorsicht Mundrose! https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2020/daz-8-2020/vorsicht-mundrose#
[3] Deutscher Allergie- und Asthmabund. Verwechslungsgefahr. https://www.daab.de/haut/verwechslung-mit
[4] Periorale Dermatitis (Ausschlag um den Mund) https://deximed.de/home/klinische-themen/haut/patienteninformationen/roter-ausschlag/ausschlag-um-den-mund-periorale-dermatitis#behandlung
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